Nachtfalter sind im Gegensatz zu ihren taglebenden Kollegen eine in der Öffentlichkeit unterrepräsentierte Gruppe. Meist kommen sie recht unscheinbar daher und werden wegen ihrer Dämmerungs- und Nachtaktivität kaum beachtet.
Heute stellen wir die sogenannte Nonne lat. Lymantria monacha vor, ein Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter und der Ordnung Schmetterlinge.
Diese weiss bis grauschwarz gemusterten Insekten erreichen eine Körperlänge von 35 bis 45 mm bei den Männchen und 45 bis 65 mm bei den Weibchen. Die Färbung kann heller und dunkler variieren und weisst dunkle Bänder und Punkte auf. Zu finden ist die Nonne hauptsächlich in Fichten- und Kieferwäldern, wo er lebt, sich vermehrt und etwa alle 3 bis 5 Jahre eine Massenvermehrung stattfindet.
Pro Tier werden etwa 300 Eier im Herbst abgelegt In den Gelegen von 20 bis 100 Eier unter der Rinde oder unter dem Baum anhaftenden Flechten entwickeln sich die Raupen und überleben ohne Probleme den Winter. In mehreren Stadien der Entwicklung wandern die Raupen ab etwa April auf den Baum und verteilen sich. Sie können sich auch auf andere Bäume abseilen, sind aber , falls sie am Boden angekommen sind, nicht wieder in der Lage den Baum komplett neu zu erklimmen. Die Raupen der Nonne ernähren sich von den Knospen und später den Nadeln der Bäume. Nach einer Verpuppung können die Falter ab Juli bis in den September hinein mit einer Lebensdauer von etwa 2 Wochen ausfliegen und beginnen sofort nach der Begattung mit der Eiablage.
Durch die ausgesprochene Polyphagie können ganze Baumbestände vernichtet werden. Ab einem Nadelverlust von etwa 70 % stirbt die Fichte (Picea abies) und ab etwa 90 % die Kiefer (Pinus sylvestris) ab. Weitere Arten wie Weisstanne, europ. Lärche, Espe, Hainbuche, Rotbuche, Stieleiche, Kulturapfel, Bergahorn, Heidelbeere und Moorbeere können ebenfalls befallen werden.
Ist ein Baum befallen und durch den Nadelverlust geschwächt kann es zudem zu Sekundärinfektionen kommen.
Prophylaktisch können befallene Bäume mitsamt den Gelegen entfernt werden, ein standortgerechter Mischbestand ist im Waldgefüge einer Monokultur logischerweise vorzuziehen. Neben der Förderung von Fraßfeinden wie Vögeln, können Raupenfliegen, Wanzen, Bakterien, Viren und auch Mikroorganismen als biologische Pflanzenschutzmaßnahmen eingesetzt werden. Chemische Pflanzenschutzmaßnahmen wäre der Einsatz von Häutungshemmern oder Insektiziden.