Dieses Thema wird im Rahmen der zunehmenden Borreliose-Erkrankungen und der immer größer werdenden Anzahl an Neozoen wie der Tigermücke immer populärer.
Es gibt eine ganze Reihe an Erkrankungen beziehungsweise ihren Erregern, die durch Zecken und stechende Insekten übertragen werden können. Neue Fälle von bisher nicht verbreiteten Krankheiten treten auf, wenn sich der Lebensraum von bisher eher im tropischen Bereich üblichen Insekten weiter in gemäßigte Klimazonen verbreitet.
Unter anderem können Erreger folgender Krankheiten übertragen werden:
- FSME – Frühsommermeningoenzephalitis
- Borreliose -Wanderröte
- Rickettsiose
- Neo-Ehrlichiose
- Babesiose
- Ehrlichiose
- Tularämie
- Anaplasmose
Von einem Repellent sprechen wir, wenn wir von einem Vergrämungsmittel reden, das heißt vom Geruchssinn her abschreckend. Der Begriff “repellere” ist lateinisch und bedeutet “fern halten, vertreiben”.
Doch welche Arten werden durch Repellents vertrieben?
Wir reden hier in erster Linie von Insekten, Milben und Zecken am/auf Mensch und Tier, zum Beispiel beim Hund.
Ebenso reden wir bei Vergrämungsmitteln gegen Wildschwein und co. von Repellents.
Repellents gibt es in unterschiedlichsten Formen, aus pflanzlichen Extrakten/Usprung oder chemisch synthetisiert.
Erste Anfänge bildete das Pechöl, ein Beiprodukt der Birkenpechgewinnung (Pechherstellung 1, 2, 3), welches in früheren Zeiten eingesetzt wurde um gegen Insekten zu schützen.
Ätherische Öle
Ebenso wirken Basilikum, Minze, Lavendel, Thymian bzw. die ätherischen Öle dieser Lippenblütler gegen Stechmücken, Bremsen und Zecken. Aus der Familie der Myrtengewächse wirken Eukalyptus, Gewürznelke und Teebaum, bei den Süßgräsern Citronella und Palmarose, darüber hinaus Pelargonien und Zedern.
Zahlreiche Produkte auf dem Markt beinhalten diese pflanzlichen Inhaltstoffe. Gemeinsam haben sie allerdings ein Nachteil, ihre Wirkung ist meist – bis auf wenige Ausnahmen – nur kurzfristig. Nebenwirkungen der ätherischen Öle können Haut- und Schleimhautirritationen sein.
Hingegen haben synthetische Repellents eine längere Wirkungsdauer, meist aber auch mehr Nebenwirkungen.
DEET
Dazu zählen das synthetische DEET, ein Diethyltoluamid, welches ursprünglich aus Motten stammt und dessen Wirkmechanismus noch immer nicht ganz klar ist. Dieses Repellent zieht eine Art Geruchsfilm über die Haut und schreckt so ab. Nachteilig ist bei DEET ein mögliches Allergiepotential. So sollten Schwangere, Stillende und Kinder unter 2 Jahren es nicht verwenden. Seltene Nebenwirkungen wie Hautreizungen, epileptische Anfälle, Schlaflosigkeit, veränderte Wahrnehmungsfähigkeit und Gemütsschwankungen können auftreten. Je nach Produkt sind unterschiedliche Mengen an DEET enthalten.
Zitroneneukalyptusöl
Neben DEET gehört das Zitroneneukalyptusöl (aus dem zu den Myrtengewächsen gehörenden Zitroneneukalyptus) zu den am wirksamsten zählenden Mitteln. Das ätherische Öl beinhaltet zu 80 % Citronellal, was den meisten wohl aus den „Insektenschutzkerzen“ bekannt ist. Citronellal oder auch Rhodinal ist ein Monoterpen- Aldehyd aus Zitruspflanzen und Melisse. Auch in zahlreichen Produkten ist das Zitroneneukalyptusöl , welches auch als PMD oder Citriodiol bezeichnet wird enthalten.
Geraniol
Das synthetisch hergestellte Geraniol ist ebenfalls als Inhaltstoff in zahlreichen Repellents vorhanden. Dieser azyklische Monoterpenalkohol ist in ätherischen Ölen von Zitronengräsern aber auch in Koriander, Lorbeer, Muskat und Rose vorhanden. Nebenwirkungen sind ebenfalls möglicherweise Allergien sowie Augen- und Hautirritationen.
Icaridin
Ein weiteres synthetisches Repellent ist das Icaridin oder auch Picaridin, welches besser verträglich als DEET ist. Dieser geruchlose, nicht fettende Wirkstoff kann bereits ab einem Alter von 1 Jahr angewendet werden. Es bildet einen duftenden Schutzmantel auf der Haut. Mögliche Nebenwirkungen sind ebenfalls Haut- und Schleimhautirritationen.
Permethrin
Permethrin, ein Insektizid und Akarizid wird ebenfalls häufig verwendet und gehört zu den Pyrethroiden. Es wird als Kontakt – und Fraßgift eingesetzt, ist fettlöslich und wirkt direkt im zentralen Nervensystem der Insekten. Dort öffnet es für mehrere Sekunden die Natriumkanäle im Neuron die Membran wodurch die Erregungsschwelle gesenkt wird (wir erinnern uns an die Biologie des Nervensystems und die Reizweiterleitung über Neuronen in Form einer Ladungsumkehr). Unkontrollierte Nervenimpulse sind hier die Folge, Freisetzung von Neurotransmittern verursacht Koordinationsstörungen, Lähmungen und führt zum Tod der Insekten.
Der Mensch ist von dieser Wirkung nicht betroffen, da er über einen anderen Natriumkanalsubtyp verfügt. Trotz alledem hat das selektiv wirkende Repellent Nebenwirkungen wie Hautirritationen und Jucken, Pruritus, selten Kopfschmerzen, Übelkeit Erbrechen, Haarausfall, Schwindel, Kribbeln, Taubheit sowie allergische Reaktionen.
Permethrin wird auch bei Bettnetzen und in Zeckenschutz-Funktionsbekleidung eingesetzt.
Mögliche Nebenwirkungen beim Hund durch MDR1 Gendefekt
Hunde, die mit einem “Spot On” mit dem Wirkstoff Permethrin behandelt werden – dabei wird das Spot On aufgeträufelt und verteilt sich über die Haut – können manchmal Vergiftungserscheinungen aufweisen. Mögliche Nebenwirkungen sind Verhaltensauffälligkeiten wie Jaulen, innere Unruhe und Erregung, aber auch gastrointestinale Symptome wie Erbrechen, Speicheln und Appetitlosigkeit. Im Weiteren können auch Zentralnervöse Zuckungen, Muskelkrämpfe, Lähmungen und Bewegungsstörungen auftreten. Assoziiert wird dies mit einem MDR1 Gendefekt. Dieser Defekt führt zu einem fehlenden oder nicht intakten Bestandteil der Blut-Hirnschranke, dem P-Glykoprotein, welches normalerweise das Eintreten von schädlichen Substanzen in das zentrale Nervensystem verhindert. Ist das P-gp defekt, kann das Permethrin ungehindert bis ins Gehirn gelangen und dort die Nebenwirkungen verursachen.
Imidacloprid
Imidacloprid ist ein Insektizid aus der Gruppe der Nicotinoide, es wird ebenfalls in “Spot On” eingesetzt. Es wirkt ebenso wie Permethrin als Kontakt- und Fraßgift und kann diverse neurotoxische Nebenwirkungen haben.
Kokos, Kümmel, Knoblauch
Diverse Quellen berichten vom Einsatz von Hausmitteln gegen Zecken und stechende Insekten. Teils missionarisch verbreitet und auf den möglichen Kontraindikationen beharrend wird zumeist Hund mit zahlreichen Mittelchen „behandelt“. Zu den populärsten zählen Knoblauch, Schwarzkümmelöl und Kokosöl. Letzteres wird auf und an den Hund gerieben, aber auch wie Schwarzkümmel und Knoblauch oral über das Futter verabreicht.
Die im Kokosöl vorhandene Fettsäure namens Laurinsäure ist auch in Lorbeer und Palm(Kern)Öl vorhanden und wirkt nicht nur gegen Bakterien, ,Viren und Pilze sondern auch entzündungshemmend, fiebersenkend und schmerzlindernd. Allergische Reaktionen können bei der Anwendung möglich sein, problematisch kann es auch bei Einer Diabetes- Erkrankung sein. Die Laurinsäure wird zu Ketonen abgebaut, die bei einer Erkrankung bereits im Übermaß vorhanden sind und ab einer bestimmten Konzentration organschädigend wirken können.
Ebenfalls problematisch kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse in Kombination mit der Einnahme von Kokosöl sein. Beim Menschen wird ein erhöhter Verzehr von Kokosöl mit Herz-Kreislauferkrankungen wie Atherosklerose assoziiert.
Beim Arbeitseinsatz gerade von Nasenspezialisten wird von einer verminderten Geruchsempfindung berichtet!
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl kann in einer Dosis von 1ml Öl / kg Körpergewicht oral verabreicht werden. Der darin enthaltene Bestandteil Thymochinon ist vermutlich für die abschreckende Funktion verantwortlich. Höhere Dosierungen wirken toxisch und leberschädigend da die ätherischen Öle über die Leber abgebaut werden. Schwarzkümmelöl unterdrückt allergische Reaktionen, wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral in dem es die Spike-Proteine blockiert.
Knoblauch
Knoblauch sollte eigentlich nicht zur Ernährung eines Hundes gehören, bereits Werte von 5 g/kg Körpergewicht können tödlich wirken. Ursache sind hier die Schwefelverbindungen in Lauchgewächsen wie Zwiebel und Knoblauch (N-Propyldisulfid und Allylpropylsulfid), die zur Hämolyse, das heißt Zerstörung der roten Blutkörperchen führt. Symptome sind zunächst Erbrechen, Durchfall, Herzrasen und erhöhte Atemfrequenz. In niedrigen Konzentrationen kann dem Knoblauch eine auf Zecken und weitere Insekten abschreckende Wirkung dennoch nicht abgesprochen werden. Wie immer kommt es aber auch hier auf die Dosis an!
Kokosöl
Die im Kokosöl vorhandene Fettsäure namens Laurinsäure ist auch in Lorbeer und Palm(Kern)Öl vorhanden und wirkt nicht nur gegen Bakterien, ,Viren und Pilze sondern auch entzündungshemmend, fiebersenkend und schmerzlindernd. Allergische Reaktionen können bei der Anwendung möglich sein, problematisch kann es auch bei Einer Diabetes- Erkrankung sein. Die Laurinsäure wird zu Ketonen abgebaut, die bei einer Erkrankung bereits im Übermaß vorhanden sind und ab einer bestimmten Konzentration organschädigend wirken können.
Ebenfalls problematisch kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse in Kombination mit der Einnahme von Kokosöl sein. Beim Menschen wird ein erhöhter Verzehr von Kokosöl mit Herz-Kreislauferkrankungen wie Atherosklerose assoziiert.
Beim Arbeitseinsatz gerade von Nasenspezialisten wird von einer verminderten Geruchsempfindung berichtet.
Zusammenfassend gibt es eine Menge an unterschiedlichsten Wirkstoffen, die je nach Einsatz und Alter des Betreffenden gewählt werden sollten. Dabei ist der allgemeine Gesundheitszustand, zum Beispiel Allergien usw. zu berücksichtigen und das für einen selbst ansprechendste Mittel zu wählen. Schlussendlich sollte ein bestmöglicher Schutz erreicht werden, durch mechanische Barrieren wie geeignete Bekleidung als auch chemische Hilfsmittel.
Je nach Präparat ist dabei auf die Wirkdauer zu achten und gegebenenfalls nachzudosieren!
Und sollte dennoch mal eine Mücke (oder Zecke) Erfolg gehabt haben gibt es die thermischen Stichheiler, die punktuell auf 51 °C erhitzen und somit die “Spucke” (Proteine) der Mücke durch Hitze zerstören und dadurch eine Histaminfreisetzung und in Folge den Juckreiz am Stich verhindern!