… Fischotter (Lutra lutra L.)!
Nicht alles ist trübselig im neuen Jahr! Denn hier kommt es, das Tier des Jahres, der Fischotter!
Der zu den Mardern gehörende Wasserbewohner ist ein Landraubtier was bereits seit der Eem-Warmzeit vor 120 000 Jahren in Europa nachweislich vorkommt.
Otter wurden bereits seit langem bejagt, nicht zuletzt wegen ihres extrem dichten Felles, was nahezu wasserdicht zu sein scheint. Hier findet man verzahnte Haare mit ca. 70 000 Haaren pro pro Quadratzentimeter die Luft festhalten was eine Isolation gegenüber Kälte bedeutet. Der Fischotter besitzt keine isolierende Fettschicht.
Durch die Jagd wurde das Tier fast ausgerottet, die Bestände erholen sich partiell, was nicht zuletzt auch am Schutzstatus liegt. Denn der Fischotter unterliegt dem Artenschutzrecht. Gemäß der BArtSchVO und den FFH Richtlinien sind ein Tier des Anhangs IV bzw. streng geschützt.
Der Lebensraummangel setzt dem Fischotter zusätzlich zu, so sind verbaute Gewässer, schrumpfende Lebensräume sowie Trockenlegung als auch der zunehmende Einsatz von unter anderem Pestiziden ein Grund des Bestandsrückganges. Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit, weiterhin beholzte Ufer – und damit keinen starken Temperaturschwankungen ausgesetzte Gewässerbereiche – als auch Biotopvernetzung. Grundsätzlich sind schlechte ökologische Zustände der Gewässer sei es durch Wasserkraftwerke, Temperaturerhöhung und Verschmutzung schlecht für das Tier.
Der Fischotter steht auf der roten Liste, trotz seines wieder erstarkenden Bestandes gilt er noch als gefährdet.
Das tag- und nachtaktive Tier hat eine Länge von bis zu 130 cm und wiegt bis zu 12 kg. Mit seinen Tasthaaren und Schwimmhäuten ist er perfekt an seinen ursprünglichen Lebensraum angepasst. Zugewachsene Ufer an Flüssen und Bächen, Überschwemmungsebenen als auch Salzwasserbereiche werden von ihm angenommen.
Erkennen kann man sein Vorkommen an Ausstiegen, Otterpfaden mit Kot, Markierungen und Frassresten. Zudem sind die charakteristischen Trittsiegel und die Schleifspur des Schwanzes gut zu identifizieren. Im Wasser schwimmend kann man den Fischotter an aus dem Wasser ragenden Hals und Kopf erkennen, seine Ohren sind klein und anliegend, seine Barthaare farblich nicht abgesetzt und seine Zähne unter den Lefzen verborgen. Seinen durch Luftschächte belüfteten Wohnraum hat der Fischotter im sogenannten Otterbau, dessen Zugang nur unter Wasser erreichbar ist.
Das Nahrungsspektrum des Fischotters umfasst Fische, Rallen, Kleinsäuger, Enten als auch Amphibien, Wirbellose, Muscheln und Krebse.
Zwischen Februar und März paart sich der Fischotter und bringt nach etwa 62 Tagen bis zu vier Junge zur Welt. Wie bei vielen anderen Tieren, die im geschützten Bereich unterirdisch ihre Jungen zur Welt bringen, sind auch die Jungen des Fischotters blind. Nach etwa einem Monat öffnen sie ihre Augen. Ihre Mutter bringt ihnen im Laufe des ersten Lebensjahres die Jagd bei.
Geschlechtsreif werden die Marderartigen mit etwa 20 Monaten. Eine hohe Jugendsterblichkeit führt dazu das nur ein geringer Anteil der Tiere älter als drei Jahre alt wird. Fressfeinde, Strassenverkehr, schwindender Lebensraum als auch immer stärkere Gewässerverschmutzung setzen dem Tier zu.
Der Fischotter unterliegt heute dem Jagdrecht ist aber ganzjährig geschont, besitzt also keine Jagdzeit und zeitgleich ist der Jäger gesetzlich zur Hege verpflichtet.