Zur Zeit „boxen“ die männlichen Feldhasen wieder.
Es ist Rammelzeit und die Tiere, die ansonsten eher Einzelgänger sind vergesellschaften sich für kurze Zeit.
Nach etwa 42 Tagen nach der Paarung kommen die Jungen zur Welt, behaart und sehend als Nestflüchter, nicht wie beim Kaninchen, dem Nesthocker-Typus, unterirdisch und blind sowie unbehaart. Während die Wildkaninchen im Bau vor Wind- und Wetter sowie potentiellen Fressfeinden geschützt größer werden, bleiben die jungen Feldhasen ungeschützt im Feld, der Wiese und in Waldrandbereichen.
Bis zu 3 Junge bringt die Häsin zur Welt. Kurz nach der Geburt sind sie schon fähig zu laufen, bleiben aber während der ersten Zeit in der Sasse (Lager) liegen.
Die Häsin säugt sie dort die ersten 4 Wochen. Mit etwa 2 Wochen und einem Körpergewicht von 200 bis 300 g beginnen sie langsam Nahrung wie Gräser, Kräuter und Knospen aufzunehmen. Sie brauchen aber dennoch circa vier Wochen lang die Milch der Häsin, da diese ihr Immunsystem stärkt und sie vor Erkrankungen schützt.
Auch bei Gefahr bleibt auch der adulte Hase in der Sasse geduckt. Sie verlassen diese erst in allerletzter Sekunde und flüchten dann in gestrecktem Lauf Haken schlagend mit hoher Geschwindigkeit.
Die kleinen Feldhasen sind allein im Feld, sie ducken sich und verharren wartend in den ersten Wochen bis ihre Mutter zwei Mal am Tag wieder zu ihnen kommt. Da sie noch nahezu keinen Eigengeruch besitzen und farblich im Gras sehr gut getarnt sind, sind sie zumindest vor einigen Fressfeinden sicher. Durch ihr isolierendes Fell sind sie auch vor normalen Witterungsschwankungen geschützt.
Werden sie nun von aufmerksamen Spaziergängern angefasst, weil sie vermeintlich von der Mutter verlassen im Feld liegen, so haftet der Geruch des Menschen/der Handschuhe o.ä. an ihm. Dies kann zu Irritationen seitens der Mutter führen, bis hin zu einem möglichen „nicht mehr annehmen“, was im schlimmsten Fall den Tod für das Jungtier bedeuten kann.
Feldhasen sind Wildtiere und keine Haus- oder Kuscheltiere.
Bitte nehmen Sie keine Tiere mit ohne vorher mit einer Wildtierauffangstation Kontakt aufgenommen zu haben. Markieren Sie die Stelle gegebenenfalls in einer digitalen Karte auf ihrem Smartphone und kontaktieren sie eine Hotline.
Ziehen sie das Tier nicht selber auf, so interessant es auch zu sein scheint. Die Tiere können ohne Aufzuchtmilch nicht überleben.
Darüber hinaus ist es nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern die Wildtiere können auch fehlgeprägt werden, was eine Auswilderung dann nahezu unmöglich macht. Wenn sie ein Tier finden, ziehen sie sich langsam wieder zurück.
Leinen Sie bitte ihre Hunde an, wenn sie unterwegs sind und lassen sie sie nicht im Bereich von Wiesen und Feldern stöbern.
Sollten sie ein verletztes Tier finden, ein verhaltensauffälliges Tier oder falls ihr Hund oder Katze es gebracht hat, kontaktieren sie bitte umgehend eine Wildtierauffangstation oder Hotline! Suchen Sie sich fachkundige Hilfe!
Unter www.Wildtierschutz-deutschland.de finden sie Päppel-, Aufzucht- und Wildtierauffangstationen nach Postleitzahlen gelistet.