Demodikose – nicht zu verwechseln mit der durch Grabmilben verursachten Räude – ist eine weit verbreitete Hauterkrankung durch Milben.
Die Erreger der Erkrankung sind sogenannte Haarbalgmilben, im Falle der Art Demodex canis sind Fuchs, Wolf und Hund betroffen. Andere Arten aus der Familie können auch den Menschen, Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine und Katzen befallen.
Eine Zoonosegefahr besteht bei Demodex canis nicht, da diese Milbenart streng wirtsspezifisch ist.
Eine Übertragung erfolgt vom Muttertier auf die Welpen beim Säugen innerhalb der ersten Lebenstage. Eine weitere Übertragung von Hund zu Hund ist ausgeschlossen. Milben außerhalb des Wirtes sind nicht überlebensfähig.
Die Ausprägung erster Symptome hängt vom Immunstatus der Wirtes und der Anzahl der Milben ab, es gibt auch einige Hunderassen die eine Prädisposition zu haben scheinen.
Symptome sind hier Haarausfall und Pusteln, gerötete Flecken auf der Haut, im weiteren Verlauf Juckreiz, kahle Stellen durch häufiges Kratzen und Benagen und in Folge bakterielle Sekundärinfektionen.
Demodex nistet sich in Haarbälgen und Talgdrüsen der Haut ein. Dort ernähren sich die Milben von Keratin, Talg und abgestoßenen Zellen des Wirtes. Durch die Ernährung an den Haarwurzeln wird eine Keratinbildung angeregt, was zu einer Verstopfung des Follikelausganges führt. Durch weitere Talg und Keratinproduktion wird die Haarwurzelscheide aufgedehnt und das Haar fällt aus.
Allergische Reaktionen wie bei bei der Sarcoptesmilbe treten hier nicht auf, da die Stoffwechselendprodukte im Darm der Haarbalgmilbe verbleiben und nicht ausgeschieden werden.
Die Entwicklung der Milbe vom Ei über die Nymphe bis hin zum geschlechtsreifen adulten Tier erfolgt ebenfalls an der Haarwurzel und dauert zwischen 3 bis 4 Wochen.
Die Diagnose kann hier durch ein tiefes, die Haarbälge erreichende Geschabsel gestellt werden, welches mikroskopisch auf Eier, Nymphen und Milben untersucht wird. Ebenfalls ist ein Nachweis im Kot möglich, was durch das Belecken des Wirtes verursacht wird.
Behandelt werden kann die Demodikose mit Akariziden, die tief genug eingebracht werden müssen, weshalb bei stark betroffenen Tieren oft zur Schur der Haare geraten wird. Spezielle Waschungen und Antibiotika gegen bakterielle Sekundärinfektionen können ebenfalls verwendet werden.