Aufgrund der sich an Feldhasen bei einer Gesellschaftsjagd infizierten Personen ein paar Antworten zur Tularämie.
Erkrankung: Tularämie, auch Hasenpest genannt – meldepflichtige Erkrankung in D (§7 Infektionsschutzgesetz und TKrMeldpflV)!
Erreger: Bakterium Francisella tularensis (vier Subspezies)
Vorkommen: Amerika, Asien, Europa
Infektionsweg:
- Übertragen durch Kontakt mit infizierten Tieren/Tiermaterial
- über Boden, Wasser und Stäube, Verzehr von kontaminierten Fleisch,
- Stich oder Biss durch Erreger-Träger,
- wenige Bakterien reichen um eine Infektion zu verursachen
Träger:
- Hasenartige (Hase, Wildkaninchen),
- Biber,
- Endoparasiten (u.a. Zecken),
- Nagetiere (Ratten, Eichhörnchen, Mäuse),
- selten Geflügel, Fuchs, Nutz- und Haustiere
Inkubationszeit: 3 bis 5 Tage (selten 14)
Symptome beim Tier:
- stumpfes Fell,
- apathisches Verhalten,
- Fieber,
- Fressunlust,
- gesteigerte Atemfrequenz
- vergrößerte Lymphknoten sowie vergrößerte Milz
- Endet meist (hasenartige) tödlich innerhalb von 14 Tagen
Symptome beim Mensch:
- Unspezifisch, grippeähnlich,
- Fieber,
- Geschwüre an Hautverletzungen (wo der Erreger eingetreten ist),
- entzündete bis eitrige Lymphknoten,
- bisweilen Bindehautentzündung,
- Schüttelfrost,
- Kopf- und Gliederschmerzen,
- Husten,
- je nach Erreger bis hin zu Lungenentzündung, Nekrose
Bekämpfung:
- Erreger ist kälteresistent, d.h. auch im Gefrorenem oder im Boden lange haltbar
- Übliche Desinfektionsmittel und Wärme wirken
- Beim Mensch ist eine Antibiose sinnvoll (Vorsicht: Es existieren einige Resistenzen der Erregers!).
Labordiagnostik:
- Kultur aus Blut oder Gewebeproben
- DNS-Erregernachweis über PCR
- Antigen-Nachweis über ELISA
- Histologie
Prophylaxe:
- Hygiene,
- Handschuhe,
- Atemschutz,
- Fleisch durchgaren,
- Wasser abkochen,
- evtl. Impfung