Gartenbesitzer sind zur Zeit in heller Aufregung wenn sie im Besitz eines Buchsbaumes (Buxus sempervivens) sind, denn der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) verbreitet sich geradezu rasant und löscht ganze Buchsbaumbestände aus.
Der kleine Schmetterling kommt ursprünglich aus Ostasien und wurde 2006 zum ersten Mal in Deutschland gesichtet.
Diese invasive Spezies besitzt grün gemusterte Raupen und ist im adulten Zustand weiß geflügelt mit braunem Band.
Die Falter legen ihre blassgrünen Eier an die Buchsbaumblätter. Nach etwa 3 Tagen schlüpfen die Raupen, welche dann 7 Larvenstadien von März bis April (etwa 3 bis 10 Wochen) durchlaufen bis sie sich verpuppen. Die Entwicklung erfordert eine Mindesttemperatur von 7 °C. Von den Raupen werden zunächst die Blätter verzehrt und im Anschluss auch die noch grüne Rinde der Zweige.
Erkennbar sind Kahlfraß, gelb gefärbte vertrocknete Blätter und das Gespinst, welches die komplette Pflanze umgeben kann. Unterhalb der Pflanze finden sich häufig hellgrüne Kotkrümel.
Nach der Verpuppung schlüpfen nach 7 Tagen die Falter. Neun Tage leben die Falter, verpaaren sich in dieser Zeit und legen bis zu 150 Eier ab. Dadurch kann es, je nach Temperatur (Optimum 18 bis 30 °C) bis zu drei Faltergenerationen pro Jahr geben. Überwintern können die Raupen in dicht gewobenen Kokons zwischen verklebten Blättern.
Bekämpft werden kann der Zünsler durch den Einsatz chemischer Mittel, wie zum Beispiel Thiacloprid oder Acetamiprid, die aber nicht selektiv nur auf dieses Insekt wirken und somit auch andere Arten schädigen. Neembaumöl kann bei geringem Befall eingesetzt werden. Der Einsatz von Bacillus thuringiensis als Schadbakterium gilt als relativ erfolgreich. Mechanisch absammeln, mittels Hochdruckreiniger und einer Plane unter der Pflanze soll ebenfalls bei geringem Befall wirksam sein, es wird auch berichtet die Pflanze in engmaschige Netze oder Tüten zu hüllen damit schlüpfende Falter sich nicht weiter ausbreiten können.
In den Larven des Zünslers werden durch den Fraß des Buchsbaumes die darin enthaltenen Giftstoffe eingelagert, weshalb sich für potentielle Fraßfeinde ein gewisses Gesundheitsrisiko ergibt.
Das Cyclobuxin macht einen Hauptbestandteil der Substanzen aus, die zu den Alkaloiden gehören, die eigentlich gegen Fraß durch Schadinsekten/Pflanzenfresser schützen sollen. Die Alkaloide befinden sich vor allem in Blättern und Rinde, wo sie von dem Zünsler aufgenommen werden.
Zunehmend wird aber ein Verzehr der Raupen durch Singvögel wie Meisen, Sperlinge und Buchfinken beobachtet. Laut Aussage von Prof. Dr. Bruno Baur der Universität Basel wirken die giftigen Bestandteile des Buchsbaumes in den Raupen für Jungvögel tödlich (Quelle: https://www.fm1today.ch/zehn-jahre-buchsbaumzuensler-noch-immer-keine-fressfeinde-in-sicht/440214, Stand 12.06.2019), wohingegen ältere Vögel nach vermehrtem Fraß die Raupen auch wieder auswürgen.
Eine geringe toxische Wirkung wurde 1999 trotz der Verwendung in der Homöopathie (gegen Rheume, HIV und Fieber) auch für den Menschen festgestellt. Das Toxin kann in höheren Dosen Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Durchfall, Dyspnoe, Ataxie und Krämpfe verursachen, wirkt teils inflammatorisch, zytotoxisch und neurotoxisch. Für Haustiere wie Hunde und Katzen wirkt das Cyclobuxin hochtoxisch (0,1 g/kg für Hunde).