Ganz oft sind es die kleinen Dinge im Leben die wichtig und auch interessant sind.
Ein Rückgang der Insektenwelt ist jedem aufgefallen. Fehlende Blühflächen bis an die Wegesränder, gemähte Seitenstreifen, karge Vorgärten und Rasenflächen, der Einsatz von diversen Düngemitteln und Pestiziden… viele Dinge beeinflussen den Lebensraum und die Lebensgrundlage von Insekten.
Um etwas gegen das Artensterben zu tun, gibt es viele Möglichkeiten. Neben Eigeninitiative ist hier auch eine Förderung möglich. So unter anderem Zuschüsse zu Imkereigeräten, über KULAP oder das Vertragsnaturschutzprogramm, das Greening usw.. Das “Blühpaket Bayern” und “Bayern summt – Wir tun was für Bienen und co.” bieten Möglichkeiten im Bereich der Bienen etwas zu tun. Nun auch die sogenannte “BienenAllianz” die nicht nur die Blühstreifen fördert. Die Möglichkeiten um dem Artensterben entgegenzuwirken sind groß. Und oftmals fallen einem die schwindenenden Lebensräume nicht direkt auf. So zum Beispiel beim Ameisenbläuling.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling Phengaris nausithous aus der Familie Familie der Bläulinge Lycaenidae ist ein dunkelbrauner bzw. dunkelblauer Tagfalter. Seine Unterseite ist unscheinbar grau braun mit Punkten und heller Umrandung.
Der Falter hat einen besonderen Lebenszyklus. Der Falter legt seine Eier in den Großen Wiesenknopf Sanguisorba officinalis. Die Larven bohren sich in den Blütenstand und fressen dort zwei bis drei Wochen das Pflanzenmaterial.
Im vierten Larvenstadium etwa im September lassen sich die Raupen von der Blüte fallen. Am Boden sondern sie Pheromone ab und werden von der roten Knotenameise Myrmica rubra adoptiert.
Die Ameise transportiert die Raupen in ihr Nest. Während die Raupen weiterhin Pheromone und eine zuckerhaltige Lösung über eine Honig Drüse am Rücken abgeben, ernähren sie sich parasitisch von der Ameisen Brut. Sie überwintern so im Bau der Ameise bis zur Verpuppung im nächsten Jahr.
Die zwischen Juli und August schlüpfenden Falter tragen wollige Schuppen am Körper um gegen die Ameisen geschützt zu sein und verlassen möglichst schnell das Ameisennest. Da der Falter eine mittlere Lebensdauer von 3,6 Tagen hat beginnt er sogleich wieder mit der Eiablage.
Ebenfalls gibt es diesen Lebenswandel oder Lebenszyklus anderer Falter beim Hellen Wiesenknopf, mehreren Enzianarten und dem Quendel. Durch die Spezialisierung des Falters auf die Pflanzenarten ist er auf deren Vorkommen angewiesen.
Lebensraum sind zweifach im Jahr gemähte extensiv Wiesen die auch beweidet werden können und dadurch nicht verbuschen. Ein Rückgang des Lebensraumes des großen Wiesenknopfes bedroht somit auch diesen kleinen Teil der Insektenwelt.
Warum wir dieses Thema den Tisch bringen? Weil Eine Zukunft ohne Insekten nicht möglich ist!
Jeder kann auch im Kleinen etwas tun und aufmerksam machen. Für uns und die kommenden Generationen.
Und es fängt im eigenen Vorgarten an…