6. Jh – 1500 n. Chr.

“Women hunting rabbits with a ferret” in the Queen Mary Psalter, 1316-1321, British Library, MS Royal 2. B. VII, London
Frühmittelalter 568 bis 1066
Hochmittelalter 1066-1250
Spätmittelalter 1250-1492

Codex Manesse, 1305 – 1340, UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, fol. 394r: Kol von Nüssen
Im Mittelalter begann die Jagd ein Privileg und Statussymbol des Adels zu werden.
Eine Gesetzgebung begann die Jagd zu regeln, man durfte nicht mehr auf dem eigenen Grund und Boden jagen. Sogenannte Bannforste regelten die jagdliche Sonderstellung, dem König stand das alleinige Jagdrecht zu. Er entschied wer jagte.
Jagdfrondienste wurden geleistet, Wildgeld musste für die Ausübung der Jagd gezahlt werden. Die Begrifflichkeiten *niedere* und *hohe* Jagd entstanden. Dem hohen Adel vorbehalten jagdbare Tiere gehörten Schalenwild (ausser Rehwild), Auerwild, Stein- und Seeadler, ferner auch Kranich,

Print of a hunter blowing a horn and a stag chased by a pack of hunting hounds in the forest. Also present is tablature showing the rhythm of the horn signal.; 14th century; Encyclopædia Britannica, 11th ed., Vol. 13, p. 701.; Unknown author
Fasan, Bär und Luchs an. Niederwild wie Reh, Feldhase, Wildkaninchen, Fuchs, Marder und Enten durften auch von anderem sozialen Schichten wie dem niederen Adel und Klerus bejagt werden.
Die Jagd prägte Kultur, Sozialordnung, Sprache, Musik, Kunst, Mythos und Religion.
Die Jägersprache entstand aus der Einführung von Berufsjägern mit einer eigenen Fachsprache als metaphorische Reaktion auf Tiere und die Körperteile des Wildes und war von da ab als Brauchtum der Jagd gepflegt.

Alexander Kiszelya, Jagd zu Pferd und Falknerei, St. Wendel 2012
Während der Zeit des Hochmittelalters und der Regentschaft Friedrichs des II. (1194 – 1250) begann die Beizjagd mit Falken der Jagd eine Blütezeit zu verschaffen. Durch den Erfahrungsaustausch mit arabischen Falknern wurden die europäischen Techniken der Falknerei verfeinert.

Alexander Kiszelya, Jagd zu Pferd und Falknerei, St. Wendel 2012
Als Jagdpatron wurde der heilige Hubertus verehrt. Ebenso der heilige Martin, der heilige Iwan und in Frankreich der heilige Hermann (St. Germain; Bischof von Auxerre). Der Legende nach war der Hubertus ein zügelloser Wilderer, der durch die Begegnung mit einem weißen Hirsch mit Kruzifix zwischen den Stangen zu einem christlichen gemäßigten waidgerechten Jäger wurde.

Partridges (Perdices)Nature: Of moderate warmth. Optimum: Those that are moist and fat. Usefulness: Good for convalescing people. Dangers: Bad for those engaged in heavy labor. Neutralization of the Dangers: Cooking them with leavened dough.From the Theatrum of Casanatense; 14th century, unknown master
Er sollte als Vorbild der Mäßigung dienen und den Schöpfer im Geschöpfe gemäß der waidmännischen Losung ehren.
Sein Fest fällt auf den 3. November und lange Zeit wurde an diesem Tag zu seinen Ehren Parforcejagden veranstaltet. Ursprünglich existierte die Legende bereits um ca. 270 v. Chr. im buddhistischen Ceylon. Später wurde die Geschichte auf den Martyrer Eustachius übertragen (der heute in Österreich noch als Schutzpatron der Jagd gilt) und erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit dem heiligen Hubertus verknüpft.